Speisekarten-Galerie

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Name
Le Canard
Stadt
Hamburg
Kategorie
Menü
Land
Deutschland
Format
DIN A4
Material
Karton,
Papier
Datum
2002-05-11

Bilder

Kartensystem

Karton-Einsteckkarte, acht Seiten, Einlagen aus laserbedrucktem Normalpapier.

Persönliche
Anmerkung

Le Canard an der Hamburger Elbchaussee – der Name hat Klang. Leider nicht für Speisekarten-Sammler :-(

Das Wichtigste vorweg: Diese Speisekarte ist aus meiner Sicht eine Schande für die hochwertige Küche! (Zum Restaurant selbst unten mehr.)

Auch wenn die Webseite von der Konzentration auf das Wesentliche und schnörkelloser Kochphilosophie sprach, ist man hier über das Ziel hinaus geschossen. Die Karte läßt sich bestenfalls als langweilig, einfallslos und billig bezeichnen. Das galt leider auch und insbesondere für die Weinkarte (s. u.) Darüber hinaus machten alle im Restaurant sichtbaren Karten einen abgegriffenen Eindruck.

Inhaltlich muß der Gast mit knappsten Speisetiteln vorlieb nehmen, weitere Beschreibungen entfallen leider. Menu- und Tageskarte, sowie die Liste der offenen Weine, sind lieblos durch einen Laserdrucker gejagte Normalpapierausdrucke, die in einer (zwar mit Logo bedruckten aber trotzdem) labberigen, angestossenen Standardeinlegekarte ihr Dasein fristen.

Andererseits bleibt der Gast nicht vor zwei Seiten textueller Selbstbeweihräucherung des Wirtes verschont.

Die Weinkarte mag inhaltlich hervorragend sein (500 Positionen, internationales Spitzenformat, ich kenne mich mit französischen Weinen zugegebenermaßen nicht aus). Von der Präsentation her ist sie allerdings eine Beleidigung für Auge und Hand: Billige Fotokopien mit einfallslos untereinander getippten Listen von Anbaugebieten und Jahrgängen, ohne Register oder Inhaltsverzeichnis, zusammengehalten von einer noch billigeren Plastikspiralbindung. So etwas findet man normalerweise allerhöchstens in einer Dorfgastronomie, nicht jedoch in Gault Millau/Michelin-Häusern. Es schüttelt mich immer noch, wenn ich daran denke.

Zum Restaurant selbst: Architektur und Lage an der Elbe sind ein Augenschmaus. Über Sinn und Zweck der Inneneinrichtung kann man streiten --- mir persönlich war der Raum mit Parkettfussboden zu unangenehm laut und die Holzstühle zu unbequem.

Herr Viehhauser begrüßte uns zwar mit Handschlag, war den Rest des Abends allerdings nur für andere Gäste da. Auch den Sommelier bzw. den Oberkellner haben wir leider nicht persönlich kennenlernen dürfen.

Die Küche war geschmacklich sehr gut (wie oben bereits erwähnt). Es störten die mangelhafte Zeiteinteilung (bis zu sechzig Minuten zwischen den Gängen (von denen wir vier zu uns nahmen), die eher mittelmäßigen offenen Weine und die doch sehr klein geratenen Portionen bei dafür um so höheren Preisen. Lediglich der Service konnte einiges wieder gutmachen.

Nichts von alledem war direkt dem Personal anzulasten oder erlaubten laut geäußerte Kritik. Trotzdem war ich, ob der Vorstellung die ich hatte als ich den Tisch reservierte, herb enttäuscht vom Gesamtergebnis.

Die Karte selbst bekam ich erst nach zweimaligem Nachfragen und nur in einer beschädigten Version.

Insgesamt ein Restaurant-Besuch, den ich ob seiner überwiegend negativen Eindrücke leider so schnell nicht vergessen werde.

Nachtrag 2005-08-24: Das Restaurant wird seit einiger Zeit komplett neu bewirtschaftet.

Besucher-
anmerkungen
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